Volunteer days - Reisetagebuch
Volunteer Days 2025 in Marseille, it was a blast! Wie nach jedem der letzten Volunteer Days können es alle kaum glauben, wenn Pedro seine Abschlussrede hält. Gefühlt sind wir doch alle erst angekommen. Kein Wunder nach 2 durchaus intensiven Tagen auf vielen Ebenen.
1. Tag: ANreise (Freitag)
Aus Deutschland machten sich die Ortsgruppen Hamburg, Kiel, Mannheim gemeinsam mit den Mamas KC & Lea auf die Reise. Ein Teil des reisenden Volkes traf sich durch Zufall schon im TGV (Service-Hinweis: dieser fährt einige Male am Tag beginnend von Frankfurt am Main bis Marseille). So ging die Zugfahrt auch für die Kieler mit 14 ½ h schneller rum als erwartet. Man traf sich im Bistro, besuchte sich an den Plätzen oder lauschte den Sitznachbarn bei der Unterhaltung.
Ein wenig Zeit gabs noch, um Marseille zu erkunden bevor es dann – ihr werdet es nicht glauben, aber ja – auf eine INSEL ging. Alle haben sich ein wenig wie im Schulferienlager gefühlt. Auch, weil doch viele altbekannte Gesichter wieder mit Freude unter den Teilnehmer:innen entdeckt wurden. Kurz vor unserer Abfahrt wurde es dann nochmal spannend, denn Marseille glänzte am Freitag mit seinem besten windigen Herbstwetter. Viele Fähren wurden gecancelt, doch die Ortsgruppe Marseille hatte wohl gute Connections zu den Bootsführern und zum Wettergott. Pünktlich um 17:45 Uhr ging es mit viel Gelächter, Gequietsche und Geschrei ab zur Insel. (Der Wellengang überraschte den ein oder anderen mit einer salzigen Wasser-)
Im Sommercamp auf der Insel Îles du Frioul angekommen hieß es als erstes das obligatorische Holz-Namensschild abholen. Danach versuchte jeder in der kleinen schnuckeligen Anlage seine Zimmernachbarn samt Zimmer zu finden. Ihr kennt es sicher alle noch von früher, muntere Diskussionen begannen: „Schläfst du lieber oben oder unten?“ / „Musst du nachts auf Klo?“ „Aaah, hat wer noch ein zweites Laken, ich finde meins nicht?!“ Um 19 Uhr gab’ es dann für alle hungrigen Mäuler endlich Abendessen. Danach ging es mit dem Begrüßungs-
von Baleal (natürlich der Lieblingsmarke aller Surfrider Europe Volus ;)) ab in den Party Raum
Gemeinsam wurde hier auch das 35 Jahr Banner für das Gruppenfoto bemalt. Wow, 35 Jahre! Manch’ einer mag wohl schon etwas älter sein, doch der eine oder andere war sicherlich auch noch nicht geboren, als Surfrider in Europa gegründet wurde. Wisst ihr alle von wem;)? Spätestens gegen Mitternacht gingen bei allen die Lichter aus
. Nicht nur, weil sich ein ungemütlicher Sturm angekündigt hatte, sondern auch, weil Pedro uns (als Kapitän
des Volunteer-Day-Schiffes) erneut darauf hinwies, dass es bereits um 7:45 Frühstück gäbe.










2. Tag: Workshops (Samstag)
Mit sanften Föhngeräuschen wurde ein paar Teilnehmer dann am Samstag morgen liebevoll geweckt. Gewitter & Regenschauer sind in der Nacht über die Insel gezogen, doch wir wurden beinahe mit blauem Himmel überrascht. Auch den Rest der Zeit hatten wir enormes Glück mit dem Wetter. Entgegen der Vorhersage von 100% Regenwahrscheinlichkeit lachte die Sonne fast jederzeit vom Himmel. Nach dem typischen Feriencamp-Frühstück fanden sich alle um 9 Uhr zum Auftakt der Workshops im großen Saal ein. Begrüßt wurden wir mit einer herzlich motivierten Rede von der Präsidentin Nathalie van den Broeck von Surfrider Europe. Dann durften natürlich die Icebreaker Spiele nicht fehlen, welche von den Mädels Aurore, Sarah & Morgan von Surfrider Marseille moderiert wurden.
(By the way, coolest Outfits, die Girls trugen alle Trikots der hiesigen Fußballmannschaft. Fußball-Fan muss man wohl sein, wenn man in Marseille lebt :))
Nachdem sich über ein Puzzlespiel Gruppen gefunden hatten, ging es beim Nächsten darum, für Marseille typische Wörter zu erraten – selbst die französisch sprachigen Teammitglieder kamen z.T. nicht ohne Erklärung drauf, was das Wort zu bedeuten hat … das würde uns in Deutschland wohl z.T. auch nicht anders gehen! Jeder war danach um die kleine Kaffeepause froh, die Luft im großen Raum hatte sich doch ganz gut aufgeheizt. Und dann ging es bei strahlendem Sonnenschein an einen kleinen Strand, um das Surfrider Gruppenfoto zu schießen. Was eine Kulisse & was für ein Glück mit dem Wetter! Das 35-Jahr-Banner durfte natürlich auch nicht fehlen. Und wie immer machten auch alle Ortsgruppen anschließend auch in unterschiedlichsten Konstellationen Fotos. Zum Glück war hierfür ordentlich Zeit eingeplant, sodass wir die Zeit am Strand auch etwas genießen & Vitamin D tanken konnten. Winter is coming, we all know…
Danach konnte es endlich mit den unterschiedlichsten Workshops losgehen. Das Programm war bis 19 Uhr durchgetaktet, dat is hier ja alles kein Spaß! Aufgeteilt wurde, wie immer, in zwei französische & eine internationale Gruppe. So konnte jede:r die teils recht komplexen Inhalte bestmöglich aufnehmen. Damit hier kein Roman entsteht, werden wir an dieser Stelle nicht in jedes Detail der Vorträge abtauchen. Falls ihr Interesse an mehr Detailtiefe habt, re-watched gern unsere Surfrider Academy vom 26.11., denn alle Volunteers haben fleißig für euch mitgeschrieben, um das ganze neue Wissen auch mit euch Daheimgebliebenen teilen zu können.
Los ging’s für uns mit "Participative science at Surfrider". Hier wurde uns auf spielerische Weise die Quantifizierungsmethode OSPAR vorgestellt. Mit diesem neuen Ansatz sollen zukünftig mehr Erkenntnisse über die Art des gesammelten Mülls gewonnen werden, was wiederum dabei helfen kann neue Ziele für die Zukunft zu setzen. Mit 2 Spielen brachten uns die Workshopleiter:innen die Methodik näher.
Weiter ging es mit der Strategie & der Zukunft von Surfrider ab 2026. Obwohl uns echt ordentlich die Köpfe rauchen, fanden es alle enorm spannen, fanden es alle enorm spannend, in die Entwicklungen & Zukunftsideen der Surfrider Foundation einen umfassenden Einblick zu erhalten.
Glücklicherweise versorgte uns das Vorort-Team zwischendurch mit kleinen Snacks und Kaffee - überlebenswichtig bei dem Input-Pensum. Als nächstes ging es in den großen Saal zurück, wo wir mit Theo & Adeline spielerisch einen Ausblick in die Planungen zu Bereich Marine Renewable Energies & Coastal Management erhielten.
In der sehnlich erwarteten Mittagspause konnte jeder mal wieder durchschnaufen und Kraft für die zweite Runde an Workshops tanken. Da die Sonne immer noch aus voller Kraft schien, machten sich viele auf den Weg auf das beeindruckende Bergmassiv, was hinter uns in den Himmel ragte. Keiner wollte glauben, dass man in nicht mal 15 min erklimmen konnte. Ein anderer Teil ließ es sich nicht nehmen, nochmals am Strand zu sonnenbaden oder gar mehr als den großen Zeh ins Wasser zu tunken. Erfrischende 18 Grad lockten nicht alle, aber einige ins kühle Nass
. Besser erholt & erfrischt kann man wahrlich nicht in den Nachmittag steigen. Natürlich fiel es doch etwas schwer, wieder in den Work-Modus zu kommen …
Mit dem Thema "Echappée Bleue” - the sport-social SFE PROJECT ging es anschließend weiter. Mit dieser Kampagne soll benachteiligten Kindern der Zugang zum Segelsport ermöglicht werden. Da beim diesjährigen Ocean Race in Kiel der Testballon in Deutschland startete, war die Kampagne bereits für den einen oder anderen aus Kiel und Hamburg ein Begriff.
Danach hieß es wieder Raumwechsel & Nikita + Sarah brachten uns die Ocean Friendly Films näher. Eine Kampagne, die eigentlich fast allen Ortsgruppen ein Begriff sein sollte. Doch der Austausch zw. den Chaptern der einzelnen Länder brachte auch uns einige neue Ideen. Und genau darum geht es doch auch bei den Volunteer-Days, voneinander lernen und unsere Kampagnen-Arbeit stetig verbessern!
Im Anschluss fand sich die internationale Gruppe bei Cyrille zum Thema “Educational animations for stand & perspectives” ein. Hier drehte sich alles um das Thema, Spiele an Infoständen & wie allen Ortschaptern der Zugang zu dieser Auswahl an Möglichkeiten vereinfacht werden soll. Aus den Kommentaren der meisten Zuhörer:innen wurde auch sehr deutlich, dass sich alle einen häufigeren & engeren Austausch wünschen, um auf vorhandenes Knowledge/Spiele etc. noch besser aufbauen zu können. Weiterhin - juhuuu - wurde jedem Ortschapter am Ende eine optimierte Version des Pollution Jar ausgehändigt. Über Goodies freut man sich natürlich immer & wir freuen uns diese mit zu unseren nächsten Veranstaltungen nehmen zu können.
Zum Ende des Tages vor dem Abendessen stand der mit am meisten Spannung erwartete Vortrag an: „Ocean Initiatives become Retrace“. Natürlich war es eine emotionale Diskussion, so war die Ocean Initiative doch sehr lange eines der Aushängeschilder von Surfrider. Im Anschluss wurde auch damit geplante neue Webauftritt erläutert und heiß diskutiert. Doch eins ist klar, wir schärfen so, was Surfrider sehr wichtig ist Wir möchten Verschmutzung bis zur Quelle hin bekämpfen, denn Küsten- und Meeresschutz fängt vor jedermanns Haustür an.
Und zückt an der Stelle alle eure Kalender, die erste große Müllsammel-Auftakt-Aktion unter dem Namen Retrace findet am 18. April statt!
Ein wenig froh war doch jeder als es nach dem Vortrag der Tag zumindest „beruflich“ zu Ende war. Kurz war Zeit fürs Frisch machen, dann gab es Abendessen.
Und danach stand ein weiteres Highlight an, das große Petanque Spiel zw. allen Teilnehmer:innen. Die Gruppen wurden bunt zusammengemischt & in einer KO-Runden-Taktik spielten 3er Teams gegeneinander. Keiner hatte geahnt wie spannend & fesselnd Boule sein konnte. Auch hatten die Spielplaner:innen nicht damit gerechnet, auf welchem Niveau jeder/jede spielte. Zitat Nikita: That will be a fast game LL. Um ca. 23 Uhr bebte der Petanque Platz als die beiden Finalisten „The Legends“ gg. „Balea“ gegeneinander ‚im Ring‘ standen. Ein großes Danke auch an Chloe, die feinste Wettkampf-Musik mit Rappeinlagen zusammenmixte! Mit Laola-Wellen, Fangesängen und Jubelgeschrei wurde jeder Wurf angefeuert. Ob die gemütlichen Herren auf den Petanque Plätzen überall in Europa auch mit so einem Wettkampfgeist jeden Sonntag für Boule zusammenkommen
Es war Juliettes Wurf vom Team „Baleal“, die das Spiel entschied. Und wie man es von den letzten Fußballd-Bundesliga-Spielen der Saison kennt, wenn sich entscheidet, wer die Bundesliga gewinnt, so stürmten danach alle das Boule Feld & tanzten voller Freude gemeinsam
. Zum Glück bestand der Untergrund nicht aus wertvollem Rollrasen… (Insider Joke, den vermutlich der ein oder andere Volunteer aus Hamburg hier verstehen wird;)) Was ein Auftakt für einen feucht fröhlichen gut gelaunten Abend!
Schnell wurde die Feiergesellschaft in den “Partyraum” mit Diskolicht verlegt. Wirklich jeder/jede tanzte irgendwie mit und hatte enorm Spaß. Man munkelt, es musste Wein-Nachschub in einer zufällig entdeckten Bar auf der Insel besorgt werden, da doch alle länger das Tanzbein schwangen, als gedacht. Das war tatsächlich auch ein toller & wichtiger Vorteil des Sommercamps. Normalerweise verteilte sich das Rudel Volunteers irgendwann in den Bars von Biarritz oder im Nachtleben der Stadt, in dem die Volunteer Days sonst bisher stattgefunden haben. Dieses Mal haben wirklich alle zusammen einen spaßigen Abend miteinander. Wann dann wer um wie viel Uhr ins Bett ging…niemand hatte die Uhr im Blick. Die Augen des ein oder anderen waren aber doch etwas kleiner & müder als noch am Samstag…:)








3. tag: Abreise (Sonntag)
Der Sonntag fing für die meisten eher unausgeschlafen an. Alle versuchten, ihre verstreuten Sachen zusammen zu suchen, Betten abziehen, wo kommen die Laken hin? Erstmal aber zum Frühstück und KAFFEE!
Pünktlich um 9 Uhr ging es los mit dem letzten großen Workshop. Die Gruppen waren erneut nach Sprachen eingeteilt. Wer gut aufgepasst hat oben: zwei französische Gruppen & eine Internationale. Nach diesen großen Einheiten, wurden die Gruppen noch etwas verkleinert. Jede:r gab nochmal ordentlich Gas, auch wenn viele müde von der Nacht waren. Doch die Gruppe zog jeden mit. Nach intensiven 2h, kam der Augenblick, auf den sich keiner so recht freute. Pedro hielt seine Abschlussrede. Konnten die Volunteer Days wirklich schon zu Ende sein?! Es ist wirklich jedes Mal das gleiche. Gefühlt fingen die Volunteer Days doch gerade erst richtig an, da waren doch noch 67246 Gespräche mehr zu führen, MANNO! Aber leider gibt es neben dem Ehrenamt auch die Arbeits-Realität, da ist es schon wahnsinnig toll zu sehen, wie viele Menschen hier in so kurzer Zeit zusammenkommen können & ihre Freizeit für Surfrider opfern!
Nach dem Brunch war noch etwas Zeit für einen ganz kurzen Abschieds-Spaziergang auf der wunderschönen Insel und dann hieß es schon wieder alle Menschen an Bord. Die Sonne kam perfekter Weise genau zum Ablegen des Bootes hinter den Wolken hervor. Zum Glück diesmal mit etwas weniger Seegang ging es zurück nach Marseille aufs Festland.
Da, wo es am Freitag Nachmittag viele Umarmungen zur Begrüßung gab, gab es jetzt noch mehr Umarmungen zum Abschied.
Zurück daheim brauchten sicherlich alle etwas, die Erlebnisse, das Miteinander & die neuen Freundschaften aus ganz Europa zu verarbeiten. Ein intensives & tolles Wochenende liegt hinter uns allen. Das werden wir alle so schnell nicht vergessen!
🙏 An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an alle, die dieses Wochenende möglich machen & organisieren, allen voran Pedro, der doch irgendwie für alle das Gesicht der Volunteer-Days ist. Aber auch an das Vorort-Team aus Marseille!





